Die Kompaktkamera – Tipps, Empfehlungen, Vor- & Nachteile

Kompaktkameras sind, wie dessen Bezeichnung schon verrät – vor allem eines: kompakt. Sie sind klein, handlich, leicht und daher überall mit dabei. Ich möchte auf dieser Seite einige generelle Hinweise über diese Kameras erzählen, dessen Vor- und Nachteile beschreiben und auch ein paar Produkt-Empfehlungen aussprechen, welche Modelle sich für den (ambitionierten) Einsteiger in die Welt der digitalen Fotografie lohnen, beziehungsweise: für wen und welche Einsatzzwecke diese Art von Kamera überhaupt geeignet ist. Los geht’s!

Was zeichnet eine Kompaktkamera aus?

Wie eingangs schon erwähnt, ist es vor allem die kompakte Bauweise, die alle diese Kameras gemeinsam haben. Objektiv, Body und gegebenenfalls ein integrierter Blitz – diese Komponenten sind alle in einem Gehäuse untergebracht und können nicht ausgetauscht werden. Die Abmessungen sind meist so gewählt, dass Kompaktkameras bequem in viele Jacken- und auch Hosentaschen passen. Auch ihr Gewicht ist dementsprechend moderat. Kompaktkameras sind zudem relativ einfach und schnell zu bedienen: Kamera an, Auslöser drücken, Foto im Kasten! Dabei spielt auch die Flexibilität eine bedeutende Rolle: der Brennweitenbereich des integrierten Objektivs ist meist sehr flexibel und diverse Programme für bestimmte Motivsituationen zeichnen Kompaktkameras als „Immerdrauf“-Gerät aus – egal, was man gerade vor die Linse bekommt.

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Vorteile einer Kompaktkamera

Immer und überall mit dabei

Durch ihre geringe Größe und das zu vernachlässigende Gewicht kannst Du Kompaktkameras nahzu überall mit hinnehmen und auch über weite Strecken problemlos transportieren. Während bei einer längeren Wanderung die Schultern des Trägers einer Spiegelreflexkamera anfangen zu schmerzen, merkt man das Gewicht der Kompaktkamera kaum! Ein riesiger Vorteil bei längeren Ausflügen!

Die Kompaktkamera – immer und überall mit dabei: passt in die Hosentasche und nimmt im Rucksack nicht viel Platz weg.

Leichte Bedienung auch für Laien

Kompaktkameras findet man heutzutage in fast jedem Haushalt – daher sind sie so konzipiert, dass auch jeder sie bedienen kannZwar bieten einige Modelle auch fortgeschrittene Optionen wie unterschiedliche Belichtungsmodi oder manuelle Wahl von Blende, Zeit & ISO – der Hauptfokus liegt jedoch auf einer intuitiven Bedienung, auch für Nicht-Fotografen.

Flexibilität

Ein weiterer großer Vorteil von kompakten Kameras ist auch ihre Fähigkeit, sehr viele Motivsituationen entsprechend festhalten zu können. Wo z.B. bei der Spiegelreflex-Kamera für die Makrofotografie erst ein entsprechendes Makro-Objektiv erworben werden muss, reicht es, bei der Kompaktkamera einen Knopf zu drücken, um den Makromodus anzuschalten. Der Brennweitenbereich des integrierten Objektivs ist meist flexibel genug, dass sowohl Aufnahmen gelingen die Weitwinkel erfordern (z.,B. Architekturfotografie) als auch solche, wo man stark in den Telebereich gehen muss (z.B. Tiere in der Naturfotografie). Hier müssen Besitzer von Spiegelreflex- oder Systemkameras tiefer in die Tasche greifen und mehr mit sich tragen, um flexibler aufgestellt zu sein.

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Hohe Schärfentiefe

Kompaktkameras haben baubedingt meistens einen sehr kleinen Sensor. Je kleiner der Sensor der Kamera, desto höher ist auch die Schärfentiefe – selbst bei kleiner Blende (z.B. f2) hat man hier noch einen recht hohen Schärfebereich. Vor allem Aufnahmen, wo man eine hohe Schärfentiefe auf dem Bild möchte (z.B. Architektur), profitieren davon. Während man bei Kameras mit größerem Sensor stark abblenden muss, um eine hohe Schärfentiefe zu erreichen, ist dies bei Kompaktkameras nicht in dem selben Ausmaß notwendig.

Das Bild wurde mit einer Kompaktkamera bei Blende f3.2 aufgenommen – trotz dieser kleinen Blende ist ausreichend Schärfentiefe im Bild vorhanden. Vorder- wie Hintergrund sind angemessen scharf. Ein ähnliches Ergebnis hätte mit einer Spiegelreflexkamera ein stärkeres Abblenden erfordert. (Foto: Ellen Schüßler)

Wartungsaufwand

Kompaktkameras besitzen nicht die Möglichkeit, das Objektiv zu tauschen – dadurch entfällt die Möglichkeit, dass Staub und Schmutz ins innere der Kamera und auf den Sensor gelangen. Sensoren von Systemkameras und Spiegelreflexkameras müssen hin und wieder gereinigt werden, was bei unsachgemäßem Umgang auch zu Beschädigungen führen kann.

Preis

Es gibt zwar auch sehr teure Spitzenmodelle in dem Bereich, jedoch überwiegen gesamt betrachtet eindeutig die Modelle mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Für eine zuverlässige Kompaktkamera, die einen treu im Alltag und auf Reisen begleitet, muss man nicht viel Geld ausgeben! Eine Auswahl an günstigen Einsteigermodellen findest Du weiter unten.

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Nachteile von Kompaktkameras

Geringere Abbildungsqualität aufgrund kleinerer Sensoren

In Kompaktkameras sind bau- und preisbedingt in den meisten Fällen kleine Sensoren verbaut. Dadurch sind der technischen Qualität der Bilder oft Grenzen gesetzt, die sich insbesondere beim Vergleich mit System- und Spiegelreflexkameras deutlich bemerkbar machen. Das betrifft, bezogen auf den Sensor, vor allem den Detailgrad, den Dynamikumfang und das Rauschen bei höheren ISO-Werten. Du möchtest bei dunklen Lichtverhältnissen aus der Hand noch brauchbare Bilder erzeugen? – eher nicht mit Kompaktkameras – bereits ab ISO800 nimmt die Qualität durch höheres Bildrauschen und Detailarmut sichtbar ab. Gute DSLRs fangen hier gerade erst mal an, warm zu werden. Auch kann man über- oder unterbelichtete Bilder in der Nachbearbeitung nur sehr begrenzt korrigieren, da der  Dynamikumfang  längst nicht so hoch ist, wie bei System- und Spiegelreflexkameras mit größeren Sensoren.

Hohe Schärfentiefe

Moment, stand der Punkt nicht auch unter „Vorteile“? Ja, doch was in einigen Situationen vorteilhaft ist, kann je nach Einsatzzweck auch schnell ein Nachteil sein. Größere Sensoren erzeugen eine geringere Schärfentiefe, was ein schöneres Bokeh bzw. eine tolle Hintergrundunschärfe erzeugt. Diese Art von Stilmittel ist mit Kompaktkameras nur bedingt möglich. Das gestaltet deren Einsatz z.B. in der Portraitfotografie eher schwierig. Man kann zwar auch hier durch große Brennweite und kleine Blende unscharfe Hintergründe erzeugen – doch von den Ergebnissen einer soliden Spiegelreflexkamera mit einer guten 50mm-Festbrennweite (auch „Normalobjektiv“ genannt) sind Kompaktkameras Welten entfernt.

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Optische Qualität des integrierten Objektives

Das Objektiv von Kompaktkameras ist zwar sehr flexibel, kann in Sachen optischer Qualität und Abbildungsleistung jedoch nicht mit Wechselobjektiven an Spiegelreflex- und Systemkameras konkurrieren. Je höher der Brennweitenbereich und je geringer die Größe eines Objektivs ist, desto mehr Abstriche muss man bei dessen Qualität in Kauf nehmen. Zum Beispiel Verzerrungen, geringe optische Auflösung, chromatische Aberrationen und Vignettierungen können bei Objektiven in Kompaktkameras vermehrt auftreten – je nach Wahl von Blende, Brennweite und Motiv. Wer generell mehr über die Qualitätskriterien von Objektiven erfahren möchte, der wird auf dieser Seite fündig.

Beschränkung auf ein Objektiv

So flexibel und gut abgestimmt mit der Kamera das Objektiv bei Kompaktkameras auch ist – es ist fest integriert, ein Wechseln ist nicht möglich. Man muss sich also damit zufrieden geben. Hat man zum Beispiel das Bedürfnis, einmal mit einer Festbrennweite zu fotografieren oder benötigt mehr Tele, hilft einem hier die Kompaktkamera nicht weiter. Es gibt zwar Kompakte mit integrierter Festbrennweite… doch dann braucht man mal eine andere Brennweite und hat letztendlich wieder das selbe Problem. Man sollte sich also vor dem Kauf einer Kompaktkamera das integrierte Objektiv genau ansehen und entscheiden, ob es für die persönlichen Ansprüche genügt.

Handhabung beim Fotografieren

Der kleine Body von Kompaktkameras ist leicht zu transportieren, bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Die kleine Form ist im Vergleich zu z.B. Spiegelreflexkameras wesentlich unergonomischer – Kompaktkameras liegen (meiner Meinung nach) einfach nicht so gut in der Hand. Zudem fehlt den Kompakten meist ein Sucher – man ist bei der Motivauswahl dann einzig auf das Display angewiesen. Das kann vor allem bei hoher Sonneneinstrahlung so weit führen, dass man gar nichts mehr sieht und das Gerät wegstecken muss.

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Für wen eignen sich Kompaktkameras?

Für „Nicht-Fotografen“ als treuer Begleiter im Alltag

Viele Menschen möchten sich nicht tiefer gehend mit Fotografie beschäftigen, sondern einfach nur ein paar schöne Erinnerungen im Alltag und auf Reisen fotografisch festhalten. Das ist das natürlichste der Welt und daran ist auch nichts verwerflich. Für diesen Einsatzzweck reichen günstige solide Kompaktkameras vollkommen aus! Hier zählt Platzersparnis, einfache Bedienbarkeit und der „Immer mit dabei“-Aspekt anstatt dem letzten Quäntchen Qualität. Auch aktuelle Smartphones können bei diesen Ansprüchen mittlerweile gute Dienste leisten. Doch damit fotografiert es sich meiner Ansicht nach noch mal komplett anders und viel „frickeliger“. Es macht einfach keinen Spaß. Zudem können die integrierten Objektive in Smartphones nicht mit denen guter Kompaktkameras konkurrieren – vor allem wenn es um den Brennweitenbereich geht. Der ist bei Smartphones meist auf eine feste Brennweite im Bereich von ca. 28 mm (Weitwinkel) eingestellt – hier ist man also weniger flexibel.

Auch mit Kompaktkameras lassen sich sehr gute Fotos aufnehmen – den größten Einfluss auf die Bildqualität hat letztendlich immer die Person, die den Auslöser betätigt! (Foto: Ellen Schüßler)

Für ambitionierte Einsteiger, die höchsten Wert auf Größe/Gewicht legen

Kompaktkameras kommen aber auch für Einsteiger in Frage, die sich in ihrer Freizeit gerne mit dem Thema Fotografie etwas mehr beschäftigen und im Alltag & Urlaub die Kamera fast immer dabei haben möchten. Dabei wird der Fokus sehr stark auf die Größe/das Gewicht gelegt – immer bequem überall mit dabei hat oberste Priorität. Solltest Du zu diesen Leuten gehören, dann empfehle ich Dir den Kauf einer etwas besseren Kompaktkamera, die auch manuelle Einstellungen ermöglicht, gegebenenfalls einen Sucher besitzt und bei etwas höheren ISO-Werten nicht gleich sichtbares Rauschen generiert.

Generell lohnt es sich auch, einige kleine Systemkameras mal näher zu betrachten. Eventuell sind diese von der Größe her ja auch noch in Ordnung? Ich empfehle das deshalb, weil man mit der Zeit seine Ansprüche gern etwas nach oben schraubt wenn man sich länger und intensiver mit Fotografie beschäftigt. Irgendwann kommt dann – aus eigener Erfahrung – der Zeitpunkt, wo man gern auch mal ein anderes Objektiv, z.B. eine Festbrennweite, ausprobieren möchte. Mit einer günstigen Systemkamera hält man sich diese Option offen.

Für ambitionierte Fotografen als transportable Ergänzung

Hier kann ich auch etwas aus eigener Erfahrung sprechen – ich bin Besitzer einer Vollformat-Spiegelreflexkamera und liebe sie. Das gute Stück ist nur sehr schwer und ich trage gern manchmal zwei oder drei Objektive mit mir herum. Für gewisse Einsatzzwecke erscheint sie mir dann doch etwas zu viel des Guten und bei Fotos vom Grillen im Park mit Freunden nutze ich dann auch gern einfach nur das Smartphone. Hier wäre eine gute Kompaktkamera natürlich die bessere Wahl, wenn Gewicht und Größe nicht in Relation zu den Anforderungen/Einsatzzwecken stehen.

Kompaktkameras – Produktempfehlungen

Nachfolgend habe ich einige vielversprechende Modelle zur Auswahl gestellt und sie in drei Preisbereiche unterteilt. Das sollte jedem je nach  persönlicher Präferenz und Budget eine erste Orientierungshilfe bieten. Wer „nur“ nach einem günstigen Begleiter für den Alltag sucht, ohne höhere fotografische Ansprüche zu stellen, wird bei den günstigen Einsteiger-Modellen fündig und damit in der Regel auch zufrieden sein.

Soll es etwas mehr sein, so lohnt sich ein Blick auf Kompaktkameras bis 500€ und darüber hinaus („Highend“ Kompaktkameras). Kameras in diesen Preisbereichen haben meist ein besseres Objektiv verbaut und verfügen über einen hochwertigeren Sensor. Auch Extras wie NFC, WLAN, ein Schwenk-Monitor und zum Teil auch ein elektronischer Sucher lassen hier kaum Wünsche offen.

Ein Hinweis jedoch: Wer gute Bildqualität sucht und mit etwas mehr Gewicht/Größe leben kann, dem empfehle ich in jedem Fall einen Blick auf solide Spiegelreflex– oder Systemkameras zu werfen. Hier bekommt man für das gleiche oder weniger Geld so gut wie immer eine bessere Bildqualität. Und die Möglichkeit Objektive zu wechseln ist ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil.

Günstige Einsteiger-Kompaktkameras bis circa 250€

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Nikon Coolpix A10*
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Kompaktkameras von circa 250€ bis 500€ – das (gehobene) Mittelfeld

Canon PowerShot SX710 HSSony DSC-RX100Panasonic Lumix DMC
Canon PowerShot SX710 HS*
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  • Teilen Sie Ihre Aufnahmen online oder übertragen Sie diese auf ein Smartphone...
  • Hervorragende Aufnahmen, dank 20,3 Megapixel HS System in praktisch jeder...
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Sony DSC-RX100*
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  • LEICA Objektiv mit 30x opt. Zoom - LEICA DC Objektiv, KB: 24-720mm, 5-Achsen OIS
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Ab 500€ aufwärts – „Highend“ Kompaktkameras

Sony DSC-RX100 IIICanon PowerShot G7 X Mark IIPanasonic LUMIX DMC-TZ101EGS Sony DSC-RX100 V
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  • Lichtstarkes 1:1,8-2,8 Objektiv 4,2fach optischer Zoom (24-100 mm äquiv. KB)
Panasonic LUMIX DMC-TZ101EGS *
  • Exzellente Bildqualität dank 1 Zoll MOS Sensor 20, 1MP Sensor und Venus Engine...
  • LEICA Objektiv mit 10x opt. Zoom von 2,8 bis 5,9/ von 25 250mm (Kb), 5 Achsen...
  • 4K Foto 30B/s, Post Fokus, 4K25p Video, Full HD 50p Video
Sony DSC-RX100 V*
  • High Speed 1.0" Exmor RS CMOS Sensor mit DRAM Chip und 20,1 Megapixeln
  • Schneller Serienbildmodus: kontinuierliche Schärfenachführung 24 fps & 315...
  • BIONZ X Prozessor + neuer Front End LSI: Sorgen für schnellere...
Drei weitere Beispiele, die beweisen, dass solide Fotos auch mit kleinen Kompaktkameras entstehen können. Fotos von: Ellen Schüßler

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